KARTEN
Die Absolventenshow der Staatlichen Artistenschule Berlin 2015:
GRAMMOPHOBIA
Ein zirzensisches Spektakel
Grammophobia präsentiert die außergewöhnliche Körperkunst elf junger Artistinnen und Artisten als überraschendes Zirkus-Theater voller Witz und poetischer Bilder.
Herrscht hier ein fantastischer Zauber, in dieser Kammer, die wie ein Dachboden fern vom Alltag und dem Boden der Tatsachen gelegen ist? Anders lässt sich die Szenerie voller Kisten und Gerümpel, mit abgedeckten Möbelstücken und einem funkelnden Grammophon nicht erklären: Kaum ertönen seine knisternden Klänge, lösen sich elf extravagante Figuren aus dem verstaubten Mobiliar, fordern einander zu artistischen Höchstleistungen heraus und nehmen die Mansarde im Sturm ein. Dass dabei das Grammophon selbst die erste Geige spielt, wird erst nach und nach klar. Immer mehr tanzen die Akteure nach seiner Pfeife, werden über die Bühne gewirbelt und sausen durch die Lüfte – bis es ihnen schließlich zu bunt wird.
Nur: Wie kann das selbstherrliche Grammophon gebändigt werden?
Grammophobia ist ein skurriles Spiel, in dem die Wahl der nächsten Schallplatte den Ausschlag geben kann: Welche Hoffnungen werden geweckt? Werden Wünsche vielleicht wirklich wahr? Oder sind alles bloß Nachklänge vergangener Zeiten, die so viel besser auch nicht waren?
Eines allerdings ist sicher: In dieser leichtfüßigen Inszenierung von Philipp Boë treffen raffinierte Choreographien auf nacktes Chaos und elegante Akrobatik auf komödiantische Kapriolen – ein artistisches Fest zum Staunen, Lachen und Begeistert-Sein!
Weitere Infos demnächst auf www.absolventenshow.de
Der Regisseur Philipp Boë begann seine Arbeit in Berlin im Dezember 2014 und wird den Abschlussjahrgang bis zum Start der Absolvententour im Juni 2015 begleiten. Der 1971 geborene Schweizer hat sich als Darsteller und Regisseur auf spartenübergreifende, oft non-verbale Bühnenproduktionen spezialisiert. In seinem Bestreben nach innovativem Schaffen verbindet er verschiedene Ausdrucksformen (z.B. Schauspiel, Zirkusartistik, Choreographie, Objektmanipulation, Musik oder Video) zu Aufführungen, die sich durch eine stark visuelle Sprache und ein körperbetontes Spiel auszeichnen. Er absolvierte Aus- und Weiterbildungen an Europas führenden Schulen für Zirkus- und Bewegungstheater, u.a. bei „Fool Time – Centre for Circus skills and Physical theatre“ (GB), „Centre National des Arts du Cirque“ (F), „Ecole Philippe Gaulier“ und „Laban Centre for Movement and Dance“ (GB). Als Regisseur inszeniert er seit 1998 transdisziplinäre Projekte in den Bereichen Theater, Zirkus und Tanz, u.a. „Damioscha“ der Tanzartistin Monique Schnyder; „Attache“ der Freiluftcompany „Loutop -contemporary dance nomads“; das artistische Waldspektakel „PuuPääT“; „Don Quijote – The making of dreams“, ein Open-Air Theater der Gruppe OFF SZoEN oder in Paris das circensische Multimediaprojekt „Schlag!“ von Le Site CRA, wo er Günter Grass‘ „Die Blechtrommel“ für die Manege umsetzte. Mit „Cyclope“ kreierte Philipp Boë 2012 (und 2014 in einer Neuinszenierung) zusammen mit seinem langjährigen Co- Autor, dem Musiker Markus Gfeller, eine Zirkustheater-Produktion, die von einer Skulptur des Künstlers Jean Tinguely inspiriert ist; sie wurde von rund 85.000 Personen gesehen (www.cyclope2014.ch).