Der Jazzclub Heidelberg präsentiert in Kooperation mit KulturTandem International e.V. ein Jazzkonzert mit Mircea Tiberian (Piano), Liviu Butoi (Baritonsax, Tenorsax, Sopran- und Sopraninosax, Flöte), Chris Dahlgren (Bass) und John Betsch (Schlagzeug) am Sonntag, den 17.05. (20.00 Uhr) in der HebelHalle-Künstlerhaus-CC, Hebelstraße 9, 69115 Heidelberg:
Vier ausgezeichnete Musiker, zwei aus Rumänien und zwei aus den USA werden am 17. Mai in der Hebelhalle Heidelberg um 20:00 Uhr eine Aufführung von höchstem künstlerischem Niveau, intensiv und voller Originalität geben. Mainstream Jazz trifft auft experimentellen Jazz, Klassik auf afroamerikanische Einflüsse. Ein Jazzabend mit jeder Menge Improvisation, eine wahre Kostprobe musikalischer Authentizität!
Karten für 13 Euro (ermäßigt 11 Euro) gibt es an der Abendkasse und können unter ticket@jazzclub-heidelberg.de reserviert werden.
Volker Haunschild
www.jazzclub-heidelberg.de
Zu den Künstlern:
Mircea Tiberian: piano (Ro)
Liviu Butoi: flute, baritone sax, tenor sax, sopran sax, sopranino sax (Ro)
Chris Dahlgren: double bass (USA)
John Betsch: drums (USA)
Mircea Tiberian ist eine der Persönlichkeiten mit der vielseitigsten und aufsehenerregendsten Entwicklung in der rumänischen Musik der vergangenen Jahrzehnte. Seine musikalische Tätigkeit hat sich in Tausenden von Konzerten und über 20 unter eigenem Namen herausgegebenen Alben materialisiert; das neueste davon, Dinner For One, erschien 2013 bei Soft Records. Mircea Tiberian spielt zugleich eine wesentliche Rolle in der Pädagogik der rumänischen Jazz- und Improvisationsmusik. Er ist der Gründer und Leiter der ersten und bedeutendsten Hochschulabteilung für Jazz und Pop in Rumänien. Tiberian ist ebenso im literarischen, musikologischen und im Bereich der künstlerischen Interferenzen tätig, er hat zahlreiche Studien, Bücher und Anthologien veröffentlicht. Er ist Autor einiger Aufführungen, die außer Musik auch Lyrik, Theater oder Film mit einschließen. Der Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler in Rumänien verlieh ihm fünfmal den Preis für Jazzkomposition, das letzte Mal 2012 für den Anthologieband Jazz Inside Out. Sein neuestes Buch Der Referenzton (Sunetul de referin??), 2013 im Nemira-Verlag erschienen, erfreute sich wärmsten Empfangs und überschwenglichen Lobs, sowohl in literarischen Kreisen, als auch unter den Erforschern des musikalischen Phänomens.
Der Saxophonist, Flötist, Bandleader und Komponist Liviu Butoi ist einer der bekanntesten und geschätztesten rumänischen Jazzmusiker. In den 1980er Jahre beginnt seine Zusammenarbeit mit Mircea Tiberian, an dessen Seite er im Laufe der Zeit die fruchtbarsten musikalischen Leistungen erzielte. In den 1990er Jahren lernte er den renommierten amerikanischen Pianisten Burton Green kennen, mit dem er seither zusammenarbeitet. Liviu Butoi konzertierte mit bekannten Jazzmusikern wie John Betsch, Chris Dahlgren, Lisle Ellis und David Patrois. Er trat im Rahmen von Jazzfestivals und -konzerten in Deutschland, Österreich, Frankreich, Schweden, Polen und Ungarn auf. 2003 verlieh ihm die Rumänische Rundfunkgesellschaft im Rahmen der Gala der Jazzpreise den Titel Musiker des Jahres. 2004 realisierte er gemeinsam mit zwei französischen Musikern, Edward Perraud (Schlagzeug) und Arnault Cuisinier (Bass), sowie mit Mircea Tiberian, das Album P?s?ri (Birds), das als eine Spitzenproduktion des rumänischen Jazz betrachtet wird. Im selben Jahr wurde das Album P?s?ri (Birds) auch mit dem Preis für die beste diskographische Leistung von der Rumänischen Rundfunkgesellschaft ausgezeichnet. Die darauf folgende Tätigkeit, verwirklicht in den Alben Dark und Offerus, im Duo mit Mircea Tiberian, sowie andere Aufnahmen stellen Liviu Butoi als eine der interessantesten Persönlichkeiten der rumänischen Jazzszene in den Vordergrund.
Der US-amerikanische Bassist Chris Dahlgren wuchs in Denver auf und spielte als Kind Cello, bevor er zum Bass wechselte. Er studierte bis 1986 am Musikkonservatorium der University of Cincinnati Jazz und bis 2003 Komposition und experimentelle Musik an der Weyslean University bei Anthony Braxton, Alvin Lucier und Christian Wolff. Außerdem nahm er Kompositionsunterricht bei LaMonte Young und Kontrabassunterricht bei Dave Holland, Barry Green und François Rabbath. Er trat dann als Sideman mit Musikern wie Joe Lovano, Charles Tolliver, Red Rodney und Herb Ellis auf und tourte mit der Folk-Rock-Gruppe Over the Rhine. 1996 erschien sein Debütalbum Slow Commotion. Seit 1998 ist er Mitglied des Jazz Mandolin Projektes. In seiner Gruppe Lexicon spielen Gebhard Ullmann, Antonis Anissegos und Eric Schaefer. Seit 2003 unterrichtet er Ensemblespiel an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin.
Der US-amerikanischer Jazzdrummer und Komponist John Betsch ist in Jacksonville (Florida) geboren. Er entstammt einer Musikerfamilie und began mit 9 Jahren mit dem Schlagzeugspiel. Betsch studierte an der University of Massachusetts bei Max Roach und spielte während dieser Zeit in Orgeltrios. 1974 legte er mit seiner John Betsch Society sein erstes Album „Earth Blossom“ vor. 1975 zog er nach New York City, wo er mit Marion Brown, Paul Jeffrey, Max Roach, Jeanne Lee und Henry Threadgill spielte. Außerdem trat er als Bandmitglied der Band von Abdullah Ibrahim, dem Quartett von Archie Shepp und dem Quartett von Marty Cook auf. Seit 1985 lebt er in Europa und spielte bisher in der Gruppe von Jim Pepper, im Quartett von Mal Waldron, mit Steve Lacy, mit Özay Fecht und im Trio mit Elvira Plenar und Peter Kowald. Weitere Aufnahmen hat er mit Marilyn Crispell, Klaus König, Billy Bang, Sathima Benjamin, Uli Lenz, Sarah Morrow und Simon Nabatov gemacht.